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Macht Corona uns auch psychisch das Leben schwer?

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Dass Covid 19 eine ernsthafte Bedrohung für unsere physische Gesundheit darstellt, ist uns allen nur zu gut bewusst; unzählige Menschen weltweit haben die Folgen einer Erkrankung bereits am eigenen Leib erfahren müssen. Allerdings verursacht diese Pandemie bei vielen von uns nicht zu unterschätzende seelische Schäden. Das Betrifft auch jene, die niemals tatsächlich an SARS-CoV-2 erkrankt sind!


Die Angst geht um, gemeinsam mit Corona! Weltweit sind die Fallzahlen von depressiven Erkrankungen und die der Panikattacken im ersten Corona-Jahr 2020 um ein Viertel gestiegen. Studien zufolge sind schätzungsweise 52 Millionen mehr Menschen rund um den Globus an seelischen Störungen erkrankt. Diese Entwicklung haben wir wohl der Viruserkrankung mit allen ihren Einschränkungen zu "verdanken". Wie genau und in welchem Umfang die Corona-Pandemie unser psychisches Gleichgewicht beeinflusst, wird sich vermutlich erst im Rückblick genauer eruieren lassen.


Wir sollten wachsam sein, uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber
Depressionen sind ernst zu nehmen. Die aktuellen Gegebenheiten und Umstände bieten offensichtlich einen idealen Nährboden für das Entstehen von Depressionen bei bislang Gesunden und für den Anstieg/die Häufung depressiver Phasen bei bereits von Angststörungen Betroffenen. Enorm wichtig ist in jedem Fall eine frühzeitige Behandlung. Die Vermeidung oder das Hinausschieben des Arztbesuches, vielleicht aus Angst vor einer Infektion, ist definitiv die falsche Taktik. Reizbarkeit, Lustlosigkeit, Handlungsunfähigkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit, reduziertes Selbstvertrauen, Zukunftsängste, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Schuldgefühle … bis hin zu Suizidgedanken; das alles können Symptome einer Depression sein.


Der Anstieg der depressiven Erkrankungen muss nicht alleine der Covid-19-Pandemie geschuldet sein. Häufig ist es das Zusammenwirken mehrerer Faktoren, die letztendlich das "Fass zum Überlaufen bringen". Individuelle neurobiologische und genetische Gegebenheiten können eine Rolle spielen. Weitere Ursachen können sein: Überforderung in Job und/oder Familie, überhaupt die häusliche Situation (etwa während eines Lockdowns), Gewalt oder Missbrauch, (drohende) Krankheiten, persönliche Krisen etc.


Das alles kann, in Summe mit dieser besonderen Corona-Situation, in eine psychische Sackgasse führen, die fachkundiger Unterstützung bedarf; je eher – desto besser. Der erste Weg sollte zum Hausarzt führen, der wird alles Weitere veranlassen, um den Weg aus der Krise zu ebnen.

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